"Jeder Sieg vor heimischer Kulisse gilt als Ziel!"

"Die neue Saison ist noch einmal ein Neustart in der 2. Herren. Wir alle freuen uns sehr darauf."

Wir haben uns mit dem Kapitän unserer II. Herren unterhalten. Mit Philipp "Locke" Meyer sprechen wir über seine Ziele in der kommenden Saison, Anekdoten aus seinen vielen Jahren im Blau-Weißen Trikot und über die Fortsetzung der aktuellen Saison im NFV-Gebiet.

Fehlt dir der Fußball aktuell? Welche Momente fehlen dir besonders?
Sehr sogar. Am meisten fehlt mir der Fußball am Ende des Tages zum Abschalten: Die Sonne steht noch halb am Himmel. Der Rasenplatz ist frisch gemäht. Es werden zwei Kleintore aufgestellt. Die schwierigste Aufgabe des Tages ist das Verteilen der Leibchen. Dann wird einfach gekickt. Und während die Sonne noch nicht ganz untergangen ist, sitzt man mit der Mannschaft bei einer Flasche Brauherren zusammen. Diese Momente fehlen mir am meisten.

Betätigst du dich in der aktuellen Situation sportlich? Wie hältst du dich fit?
Eigentlich versuche ich jeden Tag etwas zu machen (Fahrrad/Laufen). Bisher klappt das sogar recht gut.

Wird die Saison fortgesetzt? Was meinst du?
Ich würde sagen "Nein". In der jetzigen Situation, wo keiner so wirklich weiß, wie es weitergehen soll, sollte man einfach einen Schlussstrich ziehen und sich auf die neue Saison konzentrieren. Die Zeit, die man dadurch gewinnt, kann dann für die Planung der neuen Saison genutzt werden. Denn auch für die nächste Saison wird es noch Auflagen geben.

Alle im Verein kennen dich nur unter dem Namen "Locke". Wie kam es zu dem Spitznamen und seit wann wirst du so genannt?
Das keiner meinen richtigen Namen kennt, würde ich jetzt nicht sagen, aber ja du hast recht, die meisten nennen mich Locke. Eigentlich ist die Geschichte recht unspektakulär. Meine Haare sind halt lockig (früher mehr als heute) und da hat mich halt ein Schulkollege auf dem Schulhof "Locke" genannt. Ich müsste 14 gewesen sein. Seit dem hat sich dieser Name etabliert.

Du bist seit Sommer diesen Jahres Kapitän einer sehr jungen, talentierten II. Herren. Wie bringst du dich als "erfahrener" Spieler auf und neben dem Platz ein?
Talentiert? Wer? ..Nein ok, Spaß beiseite. Für mich ist das wichtigste in einer Mannschaft, dass diese zusammenhält und auch nach dem Spiel noch zusammensitzt. Und ich muss sagen, dass die 2.Herren eine Top-Mannschaft dafür ist. Dazu kommt, dass in dieser Mannschaft eine Menge Potential für einen guten Fußball steckt. Als erfahrener Spieler versuche ich ein Ruhepol in der Mannschaft zu sein. Dazu gehört, dass ich viel mit den Leuten rede und wenn es sein muss, schmeiß ich auch gerne mal eine Kiste Bier.

Du warst bis zum vergangenen Sommer lange Jahre fester Bestandteil unserer I. Herren. Wie kam es zum Wechsel in unsere II. Herren?
Die Erste konnte ich hauptsächlich durch meinen läuferischen Einsatz unterstützen. Durch die Arbeit konnte ich leider nicht mehr oft trainieren. Meine Fitness hat nachgelassen. So kamen ich und der damalige Trainer zum Entschluss, dass die Zweite die bessere Option für mich wäre.

Du bist seit vielen, vielen Jahren Mitglied im Verein und kannst Ihn als deinen Heimatverein bezeichnen. Wie sehr identifizierst du dich mit uns? Wie wichtig ist dir Identifikation allgemein? 
Ich spiele lieber mit Freunden als mit talentierten Fußballern. Beim FC Auetal hatte ich immer wieder das Glück beides zu haben, sodass der Verein irgendwann zu einer zweiten Familie wurde. Ich verbinde viele Geschichten und Charaktäre mit der Vereinsgeschichte. Dabei denk ich an meinen Jugendtrainer Lars Meyer, der in der 1.Herren zu meinem Betreuer wurde. An unseren Platzwart Armin Halbe, dessen aufgepumpte Bälle beim Sturm auf die Bastille als Kanonenkugeln hilfreich gewesen wären. An Edgar Martin und seine berühmte "Kombination". An Rene Hantke, dessen Fußabdrücke an der Seitenlinie schon als Fossilien gelten müssten. An einen Kopfball, der zum Zahnverlust führte. Und natürlich an zahlreiche Mannschaftsfeiern und Fahrten, die wiederum jede für sich eigene Geschichten hervorgebracht haben. Diese Geschichten und Charaktäre, die gute Jugendarbeit und der Zusammenhalt innerhalb des Vereins machen für mich den FC Auetal aus.

Von welchem Fußballer, mit dem du zusammengespielt hast, konntest du dir am meisten abschauen? Von wem hast du am meisten gelernt?
Zum Abschauen hat mein Talent leider nicht ausgereicht. Aber am meisten über Fußball habe ich unter Rainer Nickel in der 1.Herren gelernt. Um ehrlich zu sein, habe ich mich erst zu diesem Zeitpunkt so richtig mit Spielzügen und Laufwegen beschäftigt.

Gehen wir mal davon aus, dass die aktuelle Saison ausgesetzt wird: Was sind deine Pläne und Ziele für die kommende Saison?
Für mich ist die neue Saison nochmal ein Neustart für die 2.Herren. Mein Ziel und Wunsch wäre es in den oberen Plätzen mitzuspielen. Aber jeder Sieg auf den Sebexer Platz vor heimischer Kulisse gilt schon alleine als Ziel.

Vor einigen Jahren warst du auch einmal in unserer Jugendabteilung als Trainer tätig. Kannst du dir noch einmal vorstellen, als Trainer eine Mannschaft zu betreuen?
Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Mir macht es sehr viel Spaß mein Wissen weiterzugeben und die Entwicklung der Spieler zu beobachten. Da dies auch schon einige Jahre zurückliegt, hatte ich letztes Jahr die Chance gegen einige dieser Spieler in einem Freundschaftsspiel (A-Jugend gegen 2.Herren) zu spielen. Dieses war natürlich ein besonderer Moment. Leider fehlt mir im Moment die Zeit dazu. Daher an dieser Stelle mal ein Dankeschön an alle Jugendtrainer, die in Ihrer Freizeit unsere Jugendmannschaften trainieren und viel Engagement in die Entwicklung unserer Spieler stecken.

Welche Schlagzeile würdest du am liebsten über dich lesen?
"Meyer schießt Auetal zur Meisterschaft!"

Nehmen wir! Danke für das angenehme Gespräch, Locke. Anbei beantworte doch bitte noch die Fragen unserer Schnellfragerunde: