"Vielen wird unser Luxus erst jetzt bewusst!"

"Vielen wird unser Luxus erst jetzt bewusst!"

1. Herren 15.04.2020

"Wir können uns glücklich schätzen, in einer Luxus-Welt wie dieser zu leben"

Nach dem wir am gestrigen Tage mit Nicklas gesprochen haben, folgt heute unser Kapitän Sascha Hausmann. Im Gespräch sprechen wir über die Herkunft seines Spitznamen, unerwartete Verantwortung und über unverhoffte Freizeit und seine Erlebnisse in Corona-Quarantäne.

 

Wie sehr fehlt dir der Fußball? 
Der Fußball fehlt einem persönlich schon, weil er immer einen großen Teil der Freizeit eingenommen hat und man mit guten Freunden zusammen Spaß hat. Aber es steht außer Frage, dass wir derzeit ganz andere Probleme als das Hobby „Fußball spielen“ aufgrund der Corona-Krise haben. 

 

Wie hältst du dich in der aktuellen Situation fit? 
Aktuell versuche ich ca. 3-4x die Woche eine Laufeinheit zu absolvieren. Nebenbei mache ich ein paar Stabilisationsübungen. Das Ziel ist die aufgebaute Grundfitness durch die lange Pause nicht zu verlieren, um für die Fortführung der aktuellen Saison oder für den Beginn einer komplett neuen Saison gewappnet zu sein.  

 

Was glaubst du, wird die Saison fortgesetzt? Was ist deine Meinung dazu? 
Aktuell kann ich mir das nur sehr schwer vorstellen. Generell kann niemand aktuell klare Aussagen über die nahe Zukunft treffen, da es für alle eine neue, schwierige Situation ist. Man sieht es ja selbst am Profigeschäft, dass dort aktuell kein Training in größeren Gruppen erlaubt ist und man somit noch sehr weit von einer spielfähigen Form ist. Ich denke, dass wir auf Kreisebene die aktuelle Saison als „beendet“ erklären sollten und dann hoffen, dass wir evtl. im August mit der neuen Saison starten können. Wie eine mögliche Auf- und Abstiegsregelung aussehen könnte, müsse man von anderen Entscheidungen anderer Ligen abhängig machen, um ein einheitliches Vorgehen abzustimmen. Allerdings haben in unserer Liga nicht alle Mannschaften die gleiche Anzahl an Spielen absolviert, weshalb auch hier eine Frage der Gerechtigkeit aufkommen wird. 

Wie auch immer die Entscheidung der Verantwortlichen aussehen mag, es wird am Ende glückliche und enttäuschte Gesichter geben. 

Ich persönlich versuche mich fit zu halten, um für eine mögliche Fortsetzung der Saison am Zeitpunkt X zumindest konditionell bestmöglich in Form zu sein, da natürlich auch wir dann unsere für die Rückrunde gesteckten Ziele erreichen wollen. 

Letztendlich sollten wir uns aber alle klarmachen, dass es sich hier um unser Hobby handelt und wir nicht im Profigeschäft tätig sind. Die Gesundheit von allen steht nun im Vordergrund. Natürlichen hoffen wir aber alle, dass wir bald wieder in die gewohnte Normalität zurückkehren können. 

 

Du bist seit Januar Kapitän unserer 1. Herren. Wie kam es dazu und wie füllst du diese Aufgabe aus? 
Das kam natürlich für mich zunächst völlig unerwartet. Hierzu muss man sagen, dass wir unerwartet nach der Hinrunde personelle Veränderungen sowohl auf als auch neben dem Platz hatten. Als wir dann einige Wochen später mit dem noch bestehenden Kader unter neuem Kommando die ersten Trainingseinheiten absolviert hatten, mussten wir natürlich auch einige Positionen innerhalb der Mannschaft neu wählen / ändern aufgrund der personellen Veränderungen. Da unser vorheriger Kapitän das Amt nicht weiter ausüben wollte, kam aus der Mannschaft mit der größten Zustimmung meine Person. Ich denke das lag zum einen daran, dass ich zu allen Mitspielern ein gutes Verhältnis habe, kommunizieren kann und mich sonst auch ehrenamtlich einbinde. 

In erster Linie bilde ich zusammen mit unserem „Vize-Kapitän“ Sven Rupp das Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft. Man trägt nicht nur auf dem Platz die Binde, sondern versucht natürlich auch außerhalb des Platzes immer für jeden ansprechbar zu sein und ggf. Probleme zu besprechen und aus der Welt zu schaffen.  

 

Was sind deine sportlichen Ziele für die kommende Saison? Persönlich und mannschaftlich? 
Ich hoffe, dass der aktuell bestehende Kader zusammenbleibt und wir aus der Jugend noch 1-2 Verstärkungen bekommen, um eine optimale Kadergröße zu erreichen. Wenn dann jeder im Training mitzieht und wir immer über eine gute Beteiligung verfügen, dann sollte unser Ziel schon das obere Drittel der Tabelle sein. Wir sind ein recht junges Team, welches sich aufgrund der zahlreichen Vorkommnisse in letzter Zeit natürlich erstmal richtig finden muss, damit alles ineinandergreift. Wir konnten erst einige Wochen unter unserem neuen Coach trainieren und einige Vorbereitungsspiele absolvieren, bevor es dann zur Ausbreitung vom Corona-Virus kam. Man konnte in den Einheiten aber ein gewisses Potenzial erkennen. Wir werden versuchen, sobald es wieder losgeht an den letzten Einheiten anzuknüpfen, einen starken Teamgeist zu entwickeln und dann so erfolgreich wie möglich zu sein. Wenn wir alle Mann am Bord haben, sind wir ein gutes Team, welches vor allem fußballerisch überzeugen möchte. Aber natürlich steht für uns alle der Spaß im Vordergrund und dieser sollte auch für alle immer gegeben sein, da es immer noch unser Hobby ist. 

Mir persönlich habe ich vorgenommen, gute Leistungen von Woche zu Woche konstant abzurufen. Wir bekommen in jedem Training von Stefan Verbesserungshinweise und Lösungsansätze für gewisse Spielsituationen an die Hand. Diese heißt es anzunehmen und umzusetzen, um gemeinsam erfolgreicher zu sein. 

 

Welcher Trainer hat dich in deiner bisherigen Laufbahn am meisten geprägt? 
Ich hatte in meiner bisherigen Laufbahn zahlreiche Trainer im Jugendbereich. Ich hatte das Glück, während der Jugendzeit auch in die eher leistungsorientierte Sichtweise beim JFC Roswitha-Stadt zu blicken. Dort wurde im Jugendbereich sehr viel Wert auf die fußballerische Ausbildung gelegt und viele Situationen spielerisch absolviert. Außerdem war man Woche für Woche auf Turnieren unterwegs und man konnte sich mit höherklassigen Mannschaften messen. Auch das Jahr in der A-Jugend in der Bezirksliga mit dem FC Auetal hat einen sehr geprägt, da man dort viel mitnehmen und lernen konnte, aufgrund einer anderen Spielweise. Allen Trainern muss man aber danken, da gerade im Jugendbereich alles ehrenamtliche Arbeit ist und man diese Freiwilligkeit heutzutage nicht mehr so oft findet. 

Man sagt ja oft, dass der Sprung aus der Jugend in den Herrenbereich nicht so einfach ist und dieser Aussage muss ich zustimmen. Man musste sich z.B. an ein anderes Tempo und mehr Körperlichkeit gewöhnen. Ich hatte zum einen das Glück, dass ich als sehr junger Spieler von sehr erfahrenen Mitspielern wie Martin Kleiner oder Christian Bock profitiert habe und vieles lernen konnte. Aber auch unser jahrelanger Trainer der 1. Rainer Nickel hat einen großen Anteil an der fußballerischen Weiterentwicklung.  

Auch wenn am Ende keiner so einen Ausgang erwartet hat, hat er an meiner persönlichen Entwicklung einen großen Anteil. Jetzt heißt es nach vorne zu blicken und wieder erfolgreich zu sein! 

 

Was ist dein größter sportlicher Erfolg? 
Mein größter sportlicher Erfolg war der Gewinn der Kreismeisterschaft, sowie das absolvierte Jahr in der Bezirksliga im Jugendbereich und das Erreichen des Pokalfinals im Herrenbereich. 

 

Du bist seit Ewigkeiten beim FC Auetal und spielst trotz deines jungen Alters nun schon lange Zeit in der 1. Herren. Was meinst du, wie wichtig ist es, eine gewisse Erfahrung auf dem Platz zu bringen? 
Eine gewisse Erfahrung ist sehr wichtig im Herrenbereich. Der Unterschied der Kreisliga zwischen dem Jugendbereich und dem Herrenbereich ist gerade aufgrund eines unterschiedlichen Tempos und der Körperlichkeit anders. Als junger Spieler macht man hier gerade am Anfang viele kleine Fehler, die dann auch sofort bestraft werden. Wie ich schon gesagt habe, konnte ich zum Glück von einigen erfahrenen Herrenspielern einiges mitnehmen und man ist besser auf viele Situationen eingestellt. 

 

Deine Mitspieler und Freunde nennen dich „Ali“. Wie kam es dazu? 
Haha, mit der Frage habe ich gerechnet. Da muss ich einige Jahre zurückblicken. Es war mal nach einer Discofeier im berühmten M1 in Ahlshausen im Winter. Jeder kennt es wahrscheinlich, wenn man nach der Party frühmorgens einfach nur noch ins Bett will, die Tür und Fenster geschlossen hat und die muffigen Klamotten auf den Boden schmeißt. Als dann nach einigen Stunden mein Vater mittags in mein Zimmer kam, war natürlich 0,0 Sauerstoff im Zimmer und aus dem Bauch herauskam „Hier stinkt es wie bei den Ali´s“. Und da ja jeder das berüchtigte Dorfleben kennt, hat sich das natürlich schnell verbreitet. 

 

Du hast schon mehrere Positionen in deiner Laufbahn bekleidet. Welches ist deine Lieblingsposition, wo fühlst du dich am wohlsten? Wo kannst du deine Stärken am besten einbringen? 
Ich sehe mich vor allem auf der linken Seite. Ich war vor allem in den letzten Jahren als linker Abwehrspieler oder linker Mittelfeldspieler aktiv. Die Position kommt auf das jeweilige System des Trainers an und unser neuer Trainer legt einen großen Wert auf offensive Außenverteidiger. Dadurch versuche ich natürlich durch tiefe Läufe hinter die Abwehrreihen des Gegners zu kommen und dann mit guten Flanken unsere Stürmer und offensiven Mittelfeldspieler gute Torchancen zu ermöglichen. 

 

Durch die aktuelle Corona-Krise hast du viel Freizeit. Wie gestaltest du diese, was machst du? 
Da ich ebenfalls zur Ischgl-Skiurlaub Gruppe gehörte, musste ich anschließend einige Zeit in Quarantäne verbringen, weshalb man echt viel Freizeit hatte. Da sich anschließend außerdem das gewohnte Leben durch die Krise enorm verändert hat und man viele Unternehmungen nicht mehr starten konnte, bin ich ebenfalls wie Sven zu einem Wanderer geworden und bin neben dem sportlichen Laufen auch das ein oder andere Mal im Wald unterwegs gewesen, um die Zeit zu überbrücken und trotzdem aktiv zu sein.  

Des Weiteren konnte man nun aber auch merken, in was für einer Luxus-Welt wir einfach leben, was vielen erst jetzt bewusst wird.  

In der aktuellen Phase muss jeder mal seine persönlichen Bedürfnisse zurückschrauben und aufgrund der Kontakt-Sperren hat man wieder mehr Zeit mit der Familie oder anderen Dinge verbracht, die sonst viel zu kurz kamen. Nun haben sich ja bereits erste Lockerungen durch die Politik ergeben und wenn alle Leute an einem Strang ziehen und mitmachen, dann werden wir auch bald wieder Schritt für Schritt in unsere gewohnte Normalität zurückkehren, auch wenn ich glaube, dass vieles zunächst nicht mehr so ablaufen wird, wie man es vorher kannte. 

 

Welche Frage wolltest du dir schon immer einmal selber stellen? 
Was würde ich in meinem Leben anders machen, wenn ich nochmal 10 Jahre zurückdrehen könnte? 

 

Danke für das wirklich offene Gespräch, "Ali"! Zum Schluss unsere bekannte Schnellfragerunde. Let's go: 

Schnellfragerunde 

1. Auf dem Platz: Standpauke oder aufmunternde Worte? 
Aufmunternde Worte 

2. Früh aufstehen oder Ausschlafen?
Ausschlafen 

3.Kreisliga oder Bundesliga?
Kreisliga 

4. Hartplatz oder Rasenplatz? 
Rasenplatz 

5. Laufen oder Fahrrad fahren? 
Laufen 

6. Offensive oder Defensive?
Offensive 

7. Rote Karte und Notbremse oder Gegentor? 
Gegentor 

8. Fifa oder Pro Evolution Soccer?
Fifa 

9. Skiurlaub oder Strandurlaub?
Skiurlaub 

10. Nutellabrot mit oder ohne Butter?
ohne Butter 

11. Bier oder Wein?
Bier 

12. Auto oder Fahrrad? 
Auto 

13. Sommer oder Winter? 
Sommer 

14. Messi oder C.Ronaldo?
Messi 

15. Netflix oder Amazon?
Netflix 

16. Sky oder Sportschau?
Sky 

17. Stehplatz oder Loge?
Stehplatz 

18. Grün oder Blau?
Grün 

19. Werder Bremen oder FC Auetal?
FC Auetal 

20. Kicker oder Sportbild?
Kicker 

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